Erfahrung im Rollstuhl in Zaragoza bei den “Maños” y “Magnos” #RegalaZaragoza

Dies war schon ein Erlebnis in Zaragoza, welches nicht jeder erlebt, und doch ist es so einfach… sich die Augen zu verbinden und blind die Kartoffel auf dem Teller mit der Gabel zu finden oder sich in einen Rollstuhl zu setzen und zuzusehen wie die Menschen einen ignorieren oder über dich reden.
Hier kann ich nur dem Tourismus-Büro von Zaragoza mit Macu Armisen als Leiterin und meinem Freund im Rollstuhl “Miguel Nonay” von Viajeros sin Limites (Reisende ohne Limits) für die Einladung zu diesem anderen ExperienceTrip #RegalaZaragoza danken.
Zaragoza ist eine wunderschöne Stadt, die einiges zu bieten hat, mit Ihrer über 2.000 Jahre alten Geschichte seit dem Gründer Kaiser Augustus (Grossvater von Agrippina, die wir aus der Geschichte von Köln sehr gut kennen).
Nicht zu vergessen der tagsüber belebte Platz mit der einzigartigen Kathedrale der Pilar oder die kleinen Tapa-Bars in der Altstadt.

Auf der Strasse hörten wir Worte wie: “Mama warum gibt es heute so viel Behinderte” oder ein Rentner sagte so etwas wie “cool, da haben wir mit unserem Alter ja noch Glück”, als wir an Ihnen vorbeifuhren”… Oft hörte ich die Worte maño, wie sich die Einwohner Zaragozas nennen (bedeudet magno) un dies kann ich bestätigen.
Alles eine Etage tiefer auf 1 m., sieht alles etwas anders aus. Man sitzt in einem Rollstuhl und alle laufen, rennen, gehen an Dir vorbei, sagen Worte des Mitleides oder Du stehst Ihnen im Weg.

Du siehst nur Beine und möchtest auf der Höhe der laufenden Mitmenschen etwas bestellen und kommst nicht dran. Oder Du musst dringend auf Toilette und Dein Rollstuhl passt nicht durch die Türe oder Du möchtest Dir die Hände abtrocknen und kommst nicht oben an den Föhn oder Handtuchpapier.
Diese Welt ist nicht für Menschen mit Behinderung gemacht!!! ….obwohl in Spanien fast 4 Millionen Menschen eine Behinderung von mehr als 33% haben ( Europa sogar um die 30 Millionen Menschen).

Bei diesem ExperienceTrip haben wir gemeinsam Zaragoza im Rollstuhl erlebt. In einer harmonischen Gruppe waren wir auf gegenseitige Hilfe angweisen und hatten trotz aller Hürden viel gelacht. Wir wurden von Tapas-Bars, typoischen Speiselokalen, Cocktails, der Feuerwehr von Zaragoza, Besichtigungen von vielen Menschen Zaragozas überrascht und verwöhnt. Eine Stadt die immer wieder eine Reise wert ist.
Wenn ich an Miguel Nonay denke und ihn immer lachen und glücklich in seinem Rollstuhl sehe, denke ich an Tünnes und Schäl, einerseits mit einem weinenden und andererseits einem lachenden Auge.
Glücklich macht mich, Miguel als Vorbild und Kämpfer für viele andere zu sehen, und traurig, wenn er seine langjährigen Reisegeschichten erzählt über das viel erlebte auf seinen Reisen durch die Welt, im Rollstuhl. Eine Reisestory am Strand bleibt mir unvergessen, da wir in Calpe auch mit einigen Stränden uns im Bezug auf “Behindertengerecht” verbessern müssen.

Miguel erzählte: “…viele Strände haben blaue Fahnen und sind Behindertengerecht, jedoch hat dies niemand verliehen, der im Rollstuhl sitzt oder blind ist…, bei einer Reise an einem Strand auf einer spanischen Insel fuhr mit seinem Rollstuhl in Badekleidung zum behindertengerecht – empfohlenen Strand. Am Strand angekommen sah er das Meer voller Erwartungen, … jedoch kein Weg zum Wasser. So entledigte er sich seiner restlichen Kleidung begab sich in den Sand und robbte wie ein Pinguin mit den Armen die Meter druch den Sand bis zum Wasser. Glücklich das Wasser erreicht zu haben und den empfohlenen Badestrand genossen zu haben, sah er aus dem Wasser seinen Rollstuhl von weitem und… begab sich in gleicher Art wieder durch den Sand robbent bis zum Rollstuhl.
Nicht nur das er wie ein paniertes Schnitzel aussah oder den Sand in allen Ritzen spürte, das schlimmste war die Erniedrigung wie er diesen Weg beschreiten musste. Zaragoza ist eine der wenigen Behindertengerechten Städte die ich gesehen habe.

Unvergessen bleibt auch das Blind-Abendessen mit verbunden Augen im gut ausgestatteten Hotel auch für Behinderte… . 2 Stunden nichts zu sehen, den Salat auf der Hose, das Weinglas umgekippt, die Kartoffel suchend mit den Fingern das Stück Fleisch gefunden und angewiesen auf die Worte der Kellner “…das Glas Wasser steht auf 12:05 Uhr und die Kartoffel liegt auf dem Teller gegen 12 Uhr neben der Gabel am linken Tellerrand…”

Danke für diese Erfahrung und Einladung Zaragoza, Miguel, Macu und Mitarbeiter von Turismo Zaragoza. Danke auch an die vielen Sponsoren dieses Proyektes, wie Panam Jack, Zaragoza Tourismus, Confortel Romareda …. und viele die wir nicht kennenlernen konnten.
Ihr wart exzellente Gastgeber und ausgezeichnete Organisatoren. Ich komme bald wieder nach Zaragoza, um vieles des Erlebten nochmlas zu leben.
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